Umgebungseinflüsse
Essenziell bei der Entstehung einer autistischen Störung sind die Gene, sowie eine beeinträchtigte Funktionsfähigkeit des Gehirns verantwortlich. Die Fortentwicklung der Beziehung zwischen dem Kind und seinen Familienmitgliedern ist sehr wichtig. Es ist elementar, dass die Eltern eine liebevolle Beziehung zu ihren Kindern aufbauen, weswegen es eine ganze Reihe von Therapien und Förderungskonzepten gibt, die es sich nicht nur zum Ziel
setzen, das autistische Kind aus seinem begrenzten Interessenkreis herauszulocken, sondern auch die Beziehung zwischen ihm und seinen Eltern zu verbessern und weiterzuentwickeln. Somit können sie besser gemeinsam spielerische Aktivitäten und Interaktionen durchführen (vgl. Girsberger, Thomas: Die vielen Farben des Autismus, Spektrum, Ursache, Diagnose, Therapie und Beratung. 5.Auflage. Stuttgart: Kohlhammer Verlag, 2020. S. 35)

Veränderungen in der Gesellschaft
In den letzten 30 Jahren kam es in der Gesellschaft zu einer ganzen Reihe von Veränderungen. Heutzutage wird das Kind anders erzogen und hat mehr Verantwortung als früher. Diese gesellschaftlichen Veränderungen haben das Erscheinungsbild des Autismus verändert (vgl. Girsberger, Thomas: Die vielen Farben des Autismus, Spektrum, Ursache, Diagnose, Therapie und Beratung.
5.Auflage. Stuttgart: Kohlhammer Verlag, 2020. S. 36)

Der Erziehungsstil ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Er bringt aufgrund der gesellschaftlichen Veränderung Nachteile mit sich. In dem erwähnten Zeitraum ist der Erziehungsstil immer wichtiger geworden und es wird mehr auf die Wünsche der Kinder eingegangen. Die Eltern-Kind-Beziehung als erste Beziehung zu anderen Personen überhaupt ist zentral für Kinder, daher haben sie später oft Schwierigkeiten, wenn sie die familiäre Atmosphäre verlassen und in den Kindergarten oder zur Schule gehen. (vgl. Girsberger, Thomas: Die vielen Farben des Autismus, Spektrum, Ursache, Diagnose, Therapie und Beratung. 5.Auflage. Stuttgart: Kohlhammer Verlag, 2020. S. 36).

Auch in der Schule können die gesellschaftlichen Veränderungen Nachteile mit sich bringen. Es ist dort in neuerer Zeit zu ähnlichen Veränderungen wie innerhalb der Familie gekommen:
Eigenverantwortung und Individualität spielen eine wesentlich wichtigere Rolle als Gehorsam und Disziplin. Am Anfang ist die Situation für autistische Kinder einfach, jedoch kommt es mit der Zeit zu zunehmender Eigenverantwortung, was zu einer Überforderung führt. 43
Heutzutage werden Therapien wie heilpädagogische Früherziehung, Psychomotorik, Logopädie, Ergotherapie vermehrt in Anspruch genommen. Viele Kinder, die Autismus haben, aber noch nicht dahingehend diagnostiziert wurden, besuchen aufgrund ihrer Symptomatik eine der oben enannten Therapien. Dies führt zu Verbesserungen und positiven Veränderungen in der Beziehungsfähigkeit. (vgl. Girsberger, Thomas: Die vielen Farben des Autismus, Spektrum, Ursache, Diagnose, Therapie und Beratung. 5.Auflage. Stuttgart: Kohlhammer Verlag, 2020. S. 36)

Arten von Autismus
Die Formen des Autismus werden laut dem Diagnosekatalog der Weltgesundheitsorganisation in Asperger-Syndrom, atypischen und frühkindlichen Autismus gegliedert. Die Unterschiede zwischen den Formen ergeben sich durch die verschiedenen Symptome und Verhaltensweisen der betroffenen Person. (vgl. Dachverband Österreichische Autistenhilfe, Kompetenz und Therapiezentrum für das AutismusSpektrum: Autismus. Formen. o.D. https://www.autistenhilfe.at/was-ist-autismus/formen/?cn-reloaded=1%209 [Zugriff 13.10.2021])

Der Begriff Autismus-Spektrum-Störung (ASS) ist ein Überbegriff für die verschiedenen Typen und schließt alle Typen des Autismus mit ein. Der Terminus ASS soll verdeutlichen, dass autistische Menschen zum Teil gleiche Symptome aufweisen, aber die Ausprägung sowie der
Schweregrad der Merkmale bei jedem anders ist.(vgl. Dachverband Österreichische Autistenhilfe, Kompetenz und Therapiezentrum für das AutismusSpektrum: Autismus. Formen. o.D. https://www.autistenhilfe.at/was-ist-autismus/formen/?cn-reloaded=1%209 [Zugriff 13.10.2021])

Im Folgenden werde ich die drei wesentlichen Formen des Autismus erläutern. Die Zahlen in der Klammer beziehen sich auf die Klassifikationen der verschiedenen Arten.

Asperger-Syndrom (F84.5)
Das Asperger-Syndrom wurde von Hans Asperger entdeckt und erstmals diagnostiziert, indem er eine Gruppe von Kleinkindern beobachtete und deren konsistente Verhaltens- und Fähigkeitsmuster beschrieb. Menschen mit dem Asperger-Syndrom haben Schwierigkeiten mit der Erkennung von sozialen Signalen, von Körpersprache und kommunikativen Subtexten, wie beispielsweise Ironie. Personen mit Asperger sozialisieren sich selten und haben eingeschränkte Blickkontakte. Auch dass sie begrenzte Interessen haben, ist ein Merkmal. (vgl.Dodd, Susan: Autismus. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, 2007. S. 8-9).


„Zu dem Muster gehörten das Fehlen von Empathie, eine geringe Fähigkeit, Freundschaft zu schließen, einseitige Konversationen, intensives Versinken in einer speziellen Beschäftigung und unbeholfene Bewegungen (Attwod 1998)“vgl. Dodd, Susan: Autismus. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, 2007. S. 8)

Atypischer Autismus (F84.1)
Der atypische Autismusist dem frühkindlichen Autismussehr ähnlich. Die Unterschiede liegen darin, dass der Beginn der Symptomatik nach dem dritten Lebensjahr liegt, und dass die diagnostischen Kennzeichen in den drei Bereichen für eine autistische Diagnose nicht erfüllt werden.( vgl. URL Dachverband Österreichische Autistenhilfe, Kompetenz und Therapiezentrum für das Autismus-Spektrum)

Frühkindlicher Autismus (F84.0)
Die Symptome der betroffenen Personen zeigen sich schon ab dem ersten und zweiten Lebensjahr. Es liegen Beeinträchtigungen in den Bereichen der sozialen Interaktion und Kommunikation vor. Zudem ist bemerkenswert, dass sie repetitive, stereotype Verhaltensweisen haben. Im Gegensatz zu den Personen mit atypischen Autismus zeichnet sich der frühkindliche Autismus durch Verlangsamung in der sprachlichen Entwicklung aus. Es kann auch sein, dass die Entwicklung der Sprache ganz ausfällt oder das Erlernte verlernt wird.vgl. URL Dachverband Österreichische Autistenhilfe, Kompetenz und Therapiezentrum für das Autismus-Spektrum)

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